Mittwoch, 28. Februar 2018

[Rezi] "Sarg aus Glas" von Nika S. Daveron

(c) Bildrechte: Papierverzierer
 "Sarg aus Glas"
von Nika S. Daveron
Verlag: Papierverzierer, 2018
Einzelband
405 Seiten

~Klappentext~
"In den Tiefen der Welt schlummert für alle Zeiten fortgesperrt ein Wesen, das die Menschen Hexe nennen, bewacht von den Ghosts, die einzig dem Zweck dienen, die Menschheit vor seiner Macht zu schützen. Doch als die Kreatur erwacht, steht die Welt Kopf, eine Terroristengruppe setzt ein Kopfgeld auf die Hexe aus und entfesselt damit einen Krieg, der das Ende bedeuten kann. Kaminari Daliance gehört den Elite-Ghosts an, die nur ein Ziel haben: Die Kreatur wieder zu versiegeln. Doch wem kann man noch trauen, wenn ein Kopfgeld von 50 Milliarden Dollar winkt?"
 ~Meine Meinung~
Der Einstieg in "Sarg aus Glas" geschieht direkt fesselnd und interessant, sodass man sofort im Geschehen ist und nicht auf Anhieb die Welt und die Charaktere zuordnen kann, jedoch trotzdem zum Weiterlesen motiviert wird. Stück für Stück erfährt man dann mehr über die Welt, die Hexe und die Charaktere. Für mich war diese Mischung aus Erklärungen und Handlung gut gelungen, denn ich mag es nicht, wenn alles vorgekaut wird. In Verbindung mit den doch ungewöhnlichen Namen der Charaktere, die ich erst nach einigen Kapiteln einigermaßen zuordnen konnte, ist der Einstieg aber auf jeden Fall kein einfacher.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht verschiedener Charaktere, was für eine gelungene Abwechslung sorgt. Dabei sind diese sehr unterschiedlich ausgelegt und konnten alle ihre Sympathiepunkte bei mir sammeln - insgesamt wirken sie aber durch fehlende Hintergrundgeschichten etwas farblos.

Dennoch wird es in keinem Kapitel langweilig, denn Zeit zum Ausruhen bekommen die Charaktere nicht, und so fliegen die Seiten nur so dahin.

Im Laufe der Handlung werden einige Fragen aufgeworfen und nur allmählich geklärt. Vor allem was es mit der Hexe genau auf sich hat erfährt der Leser - und die Charaktere - erst gegen Ende. Mich konnten die Erklärungen überzeugen, jedoch fehlte mir darauf aufbauend noch ein richtiger Höhepunkt - denn das Ende an sich fand ich nach den vorangegangenen, teilweise wirklich unerwarteten Ereignissen nicht wirklich überraschend.

Vordergründig wird auf Action gesetzt und so sterben auch einige liebgewonnene Charaktere. Die Kämpfe mit der Hexenseuche überzeugen dabei durch stellenweise wirklich eklige, grausame Bilder - und untermauern damit nur, dass man die Hexe hassen sollte. Und so ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen sie tot sehen wollen.

Neben dem Kampf der Ghosts (Elitekriger zum Schutz vor der Hexe) gegen die Hexenseuche und die Personen, die die Hexe töten/fangen wollen, werden auch moralische Fragen aufgeworfen. Allem voran, wie sehr viel Geld die Einstellung von Menschen beeinflusst und wem man dann noch trauen kann. Und ist die Hexe wirklich das grausame Monster, als das sie dargestellt wird? Gewissenskonflikte der Ghosts, die als Teil der Militärs einen Eid geschworen haben, die Hexe unter Verschluss zu halten und sie notfalls zu töten, sind vorprogrammiert, als sie tatsächlich auf die Hexe treffen.

All das rundet das ungewöhnliche Buch ab und ich empfehle es gerne jedem weiter, der eine etwas andere Hexengeschichte lesen will und sich von dem Sci-Fi/Militär/Hexen-Mix nicht abschrecken lässt. Mich hat das Buch ziemlich an "Final Fantasy VIII" erinnert, falls das jemandem bei der Leseentscheidung weiterhilft. ;)

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