Donnerstag, 5. Oktober 2017

[Rezi] "Empire State" von Adam Christopher

(c) Bildrechte: Papierverzierer
 "Empire State"
von Adam Christopher
Originaltitel: Empire State
Verlag: Papierverzierer, 2017
Band 1 von 2
448 Seiten

~Klappentext~
"EMPIRE STATE IST DAS ETWAS ANDERE NEW YORK. Ein Paralelluniversum, eine Ära der Prohibition voller Gauner und Schnüffler, die eine verdrehte, magische Spiegelwelt aus unserem geschäftigen Big Apple der Gegenwart darstellt. Es ist ein Ort, in dem hinter jeder Ecke finstere Gestalten lauern, während sich die einstigen großen Superhelden, die für die Sicherheit auf den Straßen sorgten, jetzt in unsinnigen Wettstreitereien und Kleinkriegen verlieren. Nun, eigentlich wissen die Bewohner nichts von diesem wirklichen New York… das bleib zumindest so, bis Detective Rad Bradbury eine Entdeckung macht, die das Leben aller Bewohner verändern wird."
 ~Meine Meinung~
Das Buch habe für eine Challenge des Papierverzierer Verlags gelesen und wäre ohne die Challenge wohl nie darauf aufmerksam geworden. Denn das Cover ist recht unscheinbar und wirkte auf mich eher abschreckend. Auch der Klappentext sprach mich nicht direkt an, da ich mir nicht viel unter der Handlung vorstellen konnte.

Doch "Empire State" hat sich beim Lesen als äußerst spannend herausgestellt! Vorweg möchte ich anmerken, dass die Beschreibung "Time Travel", wie sie beispielsweise bei Amazon im Titel mitgenannt wird, nicht passt. Es handelt sich um Parallelwelten, nicht um Zeitreisen. Wer also einen Zeitreiseroman erwartet, wird wie ich wohl etwas verwundert sein.

Die Handlung ist anfangs recht verwirrend und man braucht eine Weile, um alles zuzuordnen. Auch die Erklärungen eröffnen sich erst relativ spät, sodass man gemeinsam mit dem Protagonist Rad Bradbury im Dunkeln tappen darf. Nachdem ich die ersten verwirrenden Kapitel hinter mir hatte, gefiel mir dieser Aufbau gut. Er regt zum Weiterlesen an, hält die Spannung aufrecht. Man sollte nur nicht direkt zu Beginn zu viel Grübeln, was alles zu bedeuten hat. ;-) Die Auflösung folgt noch früh genug und kann absolut überzeugen.

Die Charaktere sind vielschichtig, nicht leicht zu durchschauen und dennoch sympathisch. Rad ist dabei ein klassischer Krimiheld mit etwas zu viel Alkoholkonsum und etwas zu wenig Geld, aber dem Herzen am richtigen Fleck. Er setzt alles daran, der Frau, die ihm den Auftrag gibt, ihre verschwundene Freundin zu finden, zu helfen. Nur leider verstrickt ihn das in ungeahnte Komplikationen, von denen er niemals auch nur ansatzweise geträumt hätte.

Die Handlung wird zum Ende hin immer epischer und endet in einem kinoreifen Showdown. Längen gab es nur wenige, die den Lesefluss auch nur geringfügig aufgehalten haben. Das Ende kam dann leider trotzdem recht plötzlich und ließ mich mit einigen kleinen Fragen zurück. Leider bleiben einige Schicksale von Charakteren im Dunkeln und alles löst sich zu schnell in ein Happy End auf. Daher gibt es einen kleinen Punktabzug.

Genretechnisch ist "Empire State" schwierig einzuordenen. Neben Krimielementen gibt es auch Bestandteile des Steampunk und der Science-Fiction. Sogar Superhelden dürfen mitmischen, sodass der Vergleich mit dem klassischen Gotham-Setting aus Batman durchaus passend ist. Die düstere, schmutzige Atmosphäre des Empire State tut da ihr übriges.

Fazit: Insgesamt war ich von "Empire State" sehr positiv überrascht. Der Spannungsbogen war gekonnt aufgebaut, die Aufklärungen folgten genau dann, wenn man ebenso wie der Protagonist zu verwirrt war, und sorgten für eine 180° Wendung, die es in sich hatte. Vom Ende abgesehen hat mich "Empire State" überzeugt und mitgerissen und ich bin sehr auf weitere Werke des Autors gespannt!
Empire State-Dilogie:
    Band 1 - Empire State
    Band 2 - The Age Atomic (engl.)

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