Donnerstag, 5. März 2015

[Rezi] "City of Heavenly Fire" von Cassandra Clare

(c) Bildrechte: Walter Books
"City of Heavenly Fire – The Mortal Instruments #6"
von Cassandra Clare
Verlag: Arena, 2015
Band 6 von 6, 896 S.

Anmerkung: Ich habe nur die englischen Bände gelesen und weiß nicht, inwieweit die Fachbegriffe ins Deutsch übersetzt werden. Daher werde ich nachfolgend die englischen verwenden.

~Inhalt~
Sebastian Morgenstern wandelt weiterhin mithilfe des „Dark Cups“ Schattenjäger in „Endarkend“ um: willenlose Kreaturen, die außer dem Aussehen nichts mehr mit ihrem ursprünglichen Sein gemein haben. Um auf diese Weise genug „Endarkend“ für seine Dunkle Armee zu schaffen, greift Sebastian die Schattenjäger-Institute in aller Welt an und hinterlässt eine Spur der Zerstörung.
Die überlebenden Schattenjäger ziehen sich nach Idris zurück, um sich für den finalen Kampf gegen Sebastian zu beraten und zu wappnen. Doch wie sollen sie gegen eine Armee kämpfen, die die Gesichter ihrer lieben Angehörigen trägt? Und kann der scheinbar unsterbliche Sebastian überhaupt getötet werden?
Als dann ein großer Verrat die Schattenjäger in noch größere Gefahr bringt, brechen Jace, Clary, Isabelle, Alec und Simon auf, dem Kampf ein Ende zu setzen. Doch ihr Weg führt sie dorthin, wo noch kein Schattenjäger vor ihnen war…

~Eigene Meinung~
„City of Heavenly Fire“ ist der lang erwartete letzte Band der „The Mortal Instruments“-Reihe. Doch leider entsprach er nicht meinen Erwartungen. Ich verfolge die Reihe seit dem ersten Band und liebe die ersten drei Bände wirklich abgöttisch. Selten habe ich bei Büchern so oft geweint, geflucht und mitgefiebert. Und mit Band 3 war die Reihe eigentlich abgeschlossen. Die meisten Fragen waren beantwortet und ich war durchaus zufrieden wie es war. Doch wie es so oft ist: der Erfolg steigt den Autoren etwas zu Kopf und so wurde eine Fortsetzungstrilogie angekündigt. Und wie erwartet entsprach sie nicht mehr der ursprünglichen Qualität. Zwar ließen sich die Ereignisse rund um den wieder auferstandenen Sebastian gut lesen und die ein oder andere spannende Wendung war dabei, aber insgesamt fehlte das gewisse Etwas, was mich die ersten drei Bände so lieben ließ.

Nun lag der letzte Band vor und ich hatte nach dem recht enttäuschenden 5. Band „City of Lost Souls“ gehofft, dass der Abschluss nochmal richtig, richtig gut wird.

Doch leider wurde ich enttäuscht. Schon der Prolog nahm mir einen Großteil der Lust darauf, das Buch weiter lesen zu wollen – und das soll schon was heißen. Grund dafür war nicht, dass es besonders schlecht oder langweilig oder gar an den Haaren herbei gezogen war, sondern wegen den darin auftauchenden Charakteren. Ich hatte schon vor einiger Zeit erfahren, dass Cassandra Clare eine neue Trilogie plant, die nach „The Mortal Instruments“ spielen soll. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden. Aber die Charaktere, die in der neuen Reihe die Protagonisten sein sollen, wurden nun ganz dreist in „City of Heavenly Fire“ eingeführt. Dass sie in den vorherigen Bänden nie auch nur ansatzweise von Bedeutung waren, ist dabei scheinbar egal. Hauptsache Werbung machen für die Folge-Trilogie… So was nervt mich immer, wenn es einfach zu offensichtlich gemacht ist. Wären diese Charaktere nun im folgenden Verlauf des Bandes nicht weiter von Bedeutung gewesen, wäre ich vielleicht damit klar gekommen. Aber stattdessen wurde die Haupthandlung immer wieder unterbrochen, um zu diesen neuen Charakteren zu wechseln. Das hat irgendwann nur noch genervt und ich habe die Szenen mit ihnen am Ende echt nur noch überflogen.

Ebenso störend waren die Szenen mit Maia, die man durchaus kürzer hätte darstellen können. Und die Sache mit Maia und Jordan war auch mehr als… merkwürdig. Aber ich will ja nicht zu viel verraten.

Nun aber zur Haupthandlung… die kam durchaus zu kurz und ging zu schleppend voran. Ständig wurden beratende Gespräche geführt, ohne dass es wirklich voran ging. Und das eigentliche Ende war dann sehr kurz und einfach geklärt. Dass es ein Happy End geben würde, war ja klar, aber es war nicht zufriedenstellend. Es war einfach ZU perfekt. Alle waren glücklich, keiner musste mehr traurig sein. Was ich an den ersten drei Bänden so geliebt hatte – das ganze Drama, der Herzschmerz, die Verzweiflung – fehlte so gut wie komplett. Alles erschien so locker und einfach. Ich musste mich durch die 733 Seiten wirklich durchkämpfen. Und das ist einfach nur schade. Ich liebe die Charaktere noch immer und einige Entwicklungen, besonders die von Isabelle, haben mir sehr gefallen. Aber es ist einfach schade, dass Cassandra Clare sich zu sehr nach der Liebe ihrer Fans zu ihren Charakteren zu richten scheint. Alles muss plötzlich gut ausgehen.

Es ist wirklich schade, dass die Reihe, die auch in den drei letzten Bänden so viel Potenzial hatte, zu so einem laschen Ende geführt wurde…

Pluspunkte gibt es aber immerhin für die tollen, individuellen Charaktere, Clares meiner Meinung nach grandiosen Schreibstil und dem Witz, den die Charaktere trotz allem nicht verloren hatten.

Ein leider nicht wirklich gelungener Abschluss einer anfangs tollen Reihe. Fans werden ihn natürlich trotzdem lesen, um zu wissen wie es mit Jace, Clary und Co ausgeht. Zu viel sollte man allerdings nicht erwarten. Und ich bin mir aktuell sehr unsicher, ob ich Clares neue Reihe lesen will… Die Autorin hat für mich seit „City of Lost Souls“ deutlich an Gunst eingebüßt. Bis Herbst 2015 habe ich aber ja noch Zeit, das zu entscheiden. Im Moment bin ich von den Charakteren, die dort mitspielen sollen, aber genervt. ;)

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