Freitag, 3. Februar 2017

[Rezi] "Dark Wonderland. Herzbube" von A.G. Howard

(c) Bildrechte: cbt Verlag
"Dark Wonderland. Herzbube"
von A.G. Howard
Originaltitel: Unhinged
Verlag: cbt, 2015
480 Seiten

~Klappentext~
"Alyssa Gardner ist durch den Kaninchenbau gegangen, wurde zur roten Königin gekrönt und hat mit dem Bändersnätch gekämpft. Alyssa ist die Nachfahrin von Alice Liddell – besser bekannt als Alice im Wunderland. Jetzt muss sie bloß noch den Schulabschluss machen und ein ganz normales Leben mit ihrer großen Liebe Jeb anfangen. Wäre da nur nicht der finstere, verführerische Morpheus, der sie zu einem neuen gefährlichen Abenteuer überreden will. Dabei geht es um nichts Geringeres als die Rettung von Wunderland. Alyssa weigert sich, ins Reich hinter dem Spiegel zurückzukehren. Doch hat sie wirklich eine Wahl? Plötzlich wimmelt es in ihrer eigenen Welt vor wunderlichen Gestalten..."

~Meine Meinung~
Der zweite Band der "Dark Wonderland"-Trilogie spielt anders als Teil 1 fast komplett in der realen Welt. Alyssa durchlebt hier den normalen Alltagswahnsinn, ist glücklich mit ... zusammen und versucht, das Wunderland hinter sich zu lassen. Doch natürlich hat Morpheus andere Pläne, denn das Wunderland ist durch die Rote Königin noch immer bedroht und nur Alyssa kann helfen.

Obwohl das skurrile Wunderland hier nicht direkt der Handlungsort ist, ist es dennoch allgegenwärtig. In Rückblenden erfährt der Leser mehr über Alyssa Kindheit im Wunderland und auch die Vergangenheit ihrer Eltern kommt nicht zu kurz. Besonders die Geschichte von Alyssas Mutter fand ich sehr berührend. Es ist ohnehin toll, dass die Eltern von Alyssa eine größere Rolle einnehmen, als man es aus den meisten anderen Büchern kennt. Eltern sind dort ja meist nur "Anhängel", die ab und an mal zwei Sätze zu sagen haben. Hier steigt Alyssas Mutter aber immer mehr als wichtige Figur in die Handlung ein und die Mutter-Tochter-Beziehung durchlebt eine klasse Wandlung.

Neben den Rückblenden dringt das Wunderland aber auch immer mehr in die reale Welt ein, bis Alyssa gar keine Wahl mehr bleibt, als etwas zu unternehmen, wenn sie nicht ihre Familie und Freunde gefährden oder gar verlieren will. Die Szenen, in denen Wunderlandbewohner bzw. -gefahren in Alyssas Welt eindringen, fand ich besonders gelungen und gruselig. Im Wunderland selbst ist es ja normal, so verrückte Sachen zu erleben, aber im Kontrast zur normalen Welt, ohne so abgedrehte Gestalten, wirkt es einfach anders.

Dennoch steht insgesamt nicht die Rettung des Wunderlands im Vordergrund, sondern zum einen - wie bereits erwähnt - familiäre Konflikte, die Alyssa lösen muss und die mir sehr gefallen haben.

Und zum anderen das Liebesdreieck Alyssa-Jeb-Morpheus. Das hat mich in Band 1 schon gestört, da Alyssa sich da viel zu leicht von Morpheus beeinflussen und um den Finger wickeln lässt. In "Herzbube" geht erst besser los. Alyssa scheint sich für Jeb entschieden haben - bis Morpheus alias M in ihrer Welt auftaucht und wieder alles auf den Kopf stellt. Es hat mich die meiste Zeit zwar weniger gestört als in Band 1, aber gerade am Ende kommt es wieder zu so viel Eifersucht und Machtgespiele, dass ich echt leicht genervt war. Warum kann Alyssa da nicht einfach mal einen Standpunkt konsequent vertreten? Vor allem da sie insgesamt eine echt starke Figur darstellt, die in "Herzbube" im Vergleich zu "Herzkönigin" deutlich an Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen gewonnen hat.
Das Ende ist dann ein fieser Cliffhanger, der sehr gespannt auf den Abschluss macht!

Fazit: Das Liebesdreieck ist echt anstrengend, aber ansonsten hat mir der Band sehr gut gefallen!

Dark Wonderland-Trilogie:
    Band 1 - Herzkönigin [meine Rezension]
    Band 2 - Herzbube
    Band 3 - Herzkönig

2 Kommentare:

  1. Hallo An Chan

    Deine Besprechung ist sehr aussagekräftig. Es stimmt tatsächlich. In den meisten Fantasy/Jugendbüchern spielen die Eltern eine Nebenrolle. In dieser hier agiert die Mutter mit. Finde ich gut.
    Insgesamt konnte dich die Geschichte überzeugen. Ich bin gespannt, ob dich das Liebesdreieck in Band 3 wieder nervt. :-) Mich hast du sehr neugierig gemacht. Macht es einen Sinn die Bücher zu lesen, wenn man Alice im Wunderland noch nie gelesen hat?

    Liebe Grüße,
    Gisela

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    Antworten
    1. Danke für deinen Besuch. :D
      Ich habe das Original Alice im Wunderland auch nicht gelesen. So einiges an Elementen daraus kennt man ja ohnehin aus Filmen usw. Und das reicht eigentlich aus. ;) Natürlich werden viele Elemente aufgegriffen und die Alice aus dem Originalbuch auch oft thematisiert, aber unbedingt kennen muss man es nicht.
      Du kannst ja in Band 1 mal irgendwo reinlesen, ob es dir gefällt. :)

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